Bei einer Finanzkrise kann das eigene Einkommen stark zurückgehen; auch kann die Lebensmittelversorgung zumindest lokal zusammenbrechen. Die Möglichkeit, sich autark selbst mit lebensnotwendigen Dingen wie Lebensmitteln und Hygieneartikeln zu versorgen, wird dadurch wichtig für die Vorsorge und die Sicherung eines akzeptablen Lebensstandards.
Lebensmittel: Lagerung und Selbstanbau
Bei Lebensmitteln bieten sich zur Vorsorge zwei Möglichkeiten an, die beliebig miteinander kombiniert werden können. Einmal ist dies das Anlegen von Vorräten, zum anderen der Selbstanbau.
ür Vorräte eignen sich viele in Konservendosen verpackte Lebensmittel. Besonders für das Militär und für den Trekking-Bereich haben sich einige Anbieter auf Langzeitlebensmittel spezialisiert, die viele Jahre oder gar Jahrzehnte lang haltbar sind.
Auch Vollkorn-Getreide eignet sich hervorragend für eine lange Lagerung; selbst hergestellte Vollkornprodukte sind dazu sehr gesund. Eine Getreidemühle ist daher eine gute Investition für die Krisenvorsorge. Weiterhin ist es sinnvoll, sich mit der Herstellung eigener Konserven und über das Einmachen zu beschäftigen.
Ein Gemüse- und Obstgarten ist eine hervorragende Ergänzung zu den Langzeits-Grundnahrungsmitteln. Mit intelligenten Anbautechniken kann man selbst auf kleinen Flächen wie einem Balkon oder gar in der Wohnung einen Teil des eigenen Bedarfs selbst anbauen. Die sogenannten Window-Farms nutzen das durch Fenster einfallende Licht, um auf minimaler Fläche selbst in Mietwohnungen Gemüse und Obst gedeihen zu lassen. Der Kartoffelturm, ein mit Gartenerde gefülltes Behältnis, in den Kartoffeln zur Vermehrung gegeben werden, ist eine platzsparende und günstige Anbauform. Dasselbe gilt für die jahrhundertealte Technik des Spalierobstes. All diese Verfahren bieten überraschende Erträge bei wenig Arbeitseinsatz und geringen Kosten. Bei entsprechendem Platz ist auch ein traditioneller Gemüse- und Obstgarten sinnvoll. Übung zahlt sich beim Gärtnern aus, daher sollte man damit so früh wie möglich beginnen.
Hygiene und Wasser
Auch bei der Hygiene gibt es Möglichkeiten, sich autark selbst zu versorgen. Seifen und Waschmittel lassen sich aus einfachen Grundstoffen wie Fett, Natronlauge und Wasser herstellen. Dieses so genannte Seifensieden lässt sich oft in der Küche betreiben. Für die Reinigung eignen sich Mikrofasertücher, die lange haltbar sind, oft genutzt werden können und damit auch die Umwelt schonen. Toilettenpapier kann durch ein Bidet ersetzt oder ergänzt werden. Bei anderen Artikeln wie Damenbinden und Windeln muss in der Regel ein Vorrat angelegt werden.
Sollte es in einer Krise zu einem Wasserausfall kommen, der häufig in Verbindung mit einem Stromausfall auftritt, können schon nach einem Tag ohne Wasser die Toilettenanlagen zusammenbrechen. Die hygienische Situation wird dann schnell untragbar. Um von einem Wasserausfall nicht beeinträchtigt zu werden, bietet sich eine Anlage zur Nutzung und Speicherung von Regenwasser oder im ländlichen Raum auch ein eigener Brunnen an. Für den Notfall ist außerdem eine Nottoilette aus Karton eine sinnvolle Anschaffung.
Energie, Kühlung und Werkzeug
Auch die Energieversorgung sollte zur möglichst autarken Sicherung der Verfügbarkeit von Strom und Heizung bedacht werden. Man kann sich mit Photovoltaikpanels, einer Solarheizung in Verbindung mit einer Warmwasseranlage, einer Kleinwindkraftanlage sowie einem holzbetriebenen Ofen selbst bei lang anhaltenden Stromausfällen in einer Finanzkrise autark mit einem großen Teil der benötigten Energie versorgen (mehr dazu.
Um empfindliche Dinge wie Medikamente vorrätig halten zu können, bietet sich ein Lagerraum im Keller an. Der Keller bleibt das ganze Jahr kühl und sorgt damit für eine lange Haltbarkeit dieser Dinge. Weiterhin ist es wichtig, genügend Werkzeug zur Reparatur wichtiger Geräte und der Infrastruktur des Haushalts zu besitzen.
Informationsquellen
Informationen zum Thema der autarken Selbstversorgung findet man auf zahlreichen Portalen im Internet und bei Gemeinschaften, die diese bereits erfolgreich praktizieren. Hier sind die Ökodörfer zu nennen, die Interessierte gerne über Selbstversorgungs-Techniken informieren. Für einzelne Aspekte wie Gartenbau und Seifensieden finden sich außerdem zahlreiche Bücher und Online-Ratgeber. Um Rat bei einer Regenwassernutzungsanlage oder bei der autarken Energieversorgung zu erhalten, bieten sich die entsprechenden mittelständischen Betriebe an.