Finanzkrise – Hintergründe, Fakten und Ratschläge

Nutzung und Verteilung landwirtschaftlicher Fläche in Deutschland

Die Bundesrepublik Deutschland hat eine Gesamtfläche von 357.022 km², von der mehr als die Hälfte landwirtschaftlich genutzt wird. Dies entspricht einer Fläche der landwirtschaftlichen Nutzung von über 17 Mio Hektar oder entsprechend etwa 187.000 km². Hinzu kommen Waldflächen mit insgesamt 107.500 km². Von dieser Agrarfläche werden 12 Mio. ha ackerbaulich genutzt, mit steigender Tendenz. Der landwirtschaftlich genutzten Fläche steht eine fortschreitende Versiegelung von ca. 45.000 ha pro Jahr gegenüber.

Landwirtschaftsregionen in Deutschland

Landwirtschaft

Landwirtschaftliche Fläche – © foto50 – Fotolia.com

In den Bundesländern Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ist der Anteil landwirtschaftlich genutzter Flächen besonders hoch, gefolgt von Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, dem Land, in dem sich die Magdeburger Börde mit dem fruchtbarsten Ackerboden Deutschlands befindet. Trotz insgesamt rückläufiger Tierhaltung haben sich im Nordwesten Deutschlands, wie auch in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern, Schwerpunktregionen für die Schweinemast und Hühnerhaltung gebildet, in denen vorrangig Ackerbau betrieben wird. In diesen Gebieten werden intensiv Kartoffeln und Getreide angebaut. Ein höherer Grünlandanteil findet sich wiederum in Gebieten mit ausgeprägter Rinderhaltung, für die der Bedarf an Raufutter von Wiesen oder Weiden naturgemäß höher liegt. Dies trifft vor allem auf westliche Bundesländer, insbesondere auf Bayern, Baden-Württemberg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein zu.

5% ökologische Landwirtschaft

Bisher werden in Deutschland mit über 860.000 Hektar etwa 5% der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch bewirtschaftet. Angestrebt wird ein Anteil der ökologischen Landwirtschaft an der Gesamtproduktion von 20%, was sich in der Flächennutzung niederschlagen wird. Mit dem Beginn der Erzeugung von Energie aus nachwachsenden Rohstoffen hat sich der Anteil von Ackerflächen, die für die Gewinnung von Biogas genutzt werden, mittlerweile auf 6% gesteigert.

Für den Betrieb von derzeit etwa 4.000 Biogasanlagen bundesweit, bewirtschaften die Betreiber eine Gesamtfläche von knapp unter 2 Mio. Hektar Ackerland, das zu über 80% dem Anbau des Substrats Silomais dient. Vergleichsweise gering ist mit jeweils ungefähr 6% der Flächenanteil für Ganzpflanzensilage und verschiedene Getreidearten als Substrat für die Gaserzeugung. Herausragende regionale Schwerpunkte für den Anbau von Silomais, auch Futtermais, sind die Bundesländer Bayern und Niedersachsen, in denen die Erträge ungefähr doppelt so hoch liegen wie im Bundesdurchschnitt. Zur Nutzung der Windkraft werden vor allem in den Küstenregionen große Flächen für Onshore-Windkaftanlagen aus der landwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen.

Obstanbau in Deutschland

Die bekanntesten deutschen Obstanbaugebiete, bei einer Gesamtfläche für den Obstbau von annähernd 70.000 Hektar, finden sich im niedersächsischen Alten Land an der Elbe und in der Bodenseeregion. Doch auch in der Rheinebene, in Hessen und in Brandenburg existieren traditionelle deutsche Obstanbaugebiete. Die Flächen für Sonderkulturen wie Wein, Hopfen oder Spargel sind noch stärker an günstige klimatische Verhältnisse gebunden und nehmen in der Gesamtstruktur landwirtschaftlich genutzter Flächen relativ geringen Raum ein. Sie sind aber aufgrund ihres herausragenden Marktwertes auch international bekannt. So ist das weltgrößte Hopfenanbaugebiet, die Hallertau in Niederbayern, ebenso ein Begriff, wie die Weinanbaugebiete Baden-Württembergs, Frankens oder des Rheinlandes.