Finanzkrise – Hintergründe, Fakten und Ratschläge

Gold als Geld und Krisenwährung

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Trotz Finanzkrise verfügt die Bundesbank noch über Goldreserven. Der Goldpreis befindet sich seit 18 Jahren auf seinem Höchststand, somit liegt der Goldwert in Händen der Bundesbank bei 43 Milliarden Euro. Diese 12,5-Kilo-Barren sind Zentralbanken und Verarbeitern vorbehalten. Zum größten Teil werden diese im Ausland aufbewahrt, z. B. in der US-Notenbank FED in New York. Natürlich fragt man sich, wie ein derart verschuldeter Staat, wie Deutschland über solche Reserven verfügen kann.

Diese stammen aus der Zeit des Wirtschaftswunders und aus Exportüberschüssen. Der bekannte Vorrat ist in den letzten 30 Jahren kaum geschmolzen. Die Bundesbank verwahrt nicht nur die Währungsreserven der Bundesrepublik, sie entscheidet auch, wann und ob diese verkauft werden. Bei Verkauf gehen die Gewinne direkt an den Bund. Die alleinige Entscheidungsgewalt hat die Bundesbank jedoch nicht, sie muss ab einer bestimmten Summe eine Genehmigung der Europäischen Zentralbank einholen.

Mitten in der aktuellen Krisenzeit würden Union und SPD nun gerne die milliardenschwere Goldreserve verkaufen, um damit einen Zukunftsfonds zu finanzieren. Laut Steffen Kampeter, Haushaltsexperte der Unions-Fraktion, wurden die Goldreserven für Krisenzeiten angelegt. „Die Bundesbank muss in ihrer eigenen Autonomie überlegen, ob sie Gold- und Devisenreserven jetzt an dieser Stelle zur Refinanzierung oder in anderen Bereichen einsetzt“, so Kampeter. Die Grünen warnen allerdings vor unüberlegten Veräußerungen der Goldreserven, um die Stabilität des Euro nicht zu gefährden. Außerdem könnte sich ein derart großer Verkauf auf die Goldpreisentwicklung auswirken. Daher sollte ein Verkauf der Goldreserven, laut Christine Scheel, Vize-Vorsitzende der Grünen Fraktion im Bundestag, genau überlegt und mit anderen EU-Ländern besprochen werden.

Steffen Kampeter äußert dazu lediglich, dass die Bundesbank per Abkommen mit 14 Zentralbanken, jederzeit die Möglichkeit hat 600 Tonnen Gold zu veräußern. Seiner Meinung nach ist nicht nur die Regierung in der jetzigen Situation gefordert, sondern auch die Bundesbank, um die Staatsverschuldung zu begrenzen und die Konjunktur- und Wirtschaftskrise etwas einzudämmen. Der Goldpreis steigt aufgrund der Finanzkrise täglich an. Die Finanzkrise läßt nicht nur die Regierung überlegen, wie man mit Gold am besten weiter bestehen kann. Auch Privatleute und sogar Banken stürmen die Goldhändler. Die meisten davon können kaum noch etwas anbieten, auch Bestellungen sind nur noch selten möglich – die Ware wird knapp und der Preis steigt in Schwindel erregende Höhen.

Am Beispiel von deutschen Handelshäuser für Edelmetalle kann man sehen, wie groß die Angst der Bürger vor der Finanzkrise ist. In einem dieser Handelshäuser Pro Aurum ist bereits der Webserver zusammengebrochen, so groß war die Nachfrage. Der Geschäftsführer Robert Hartmann hat erstmal die Konsequenzen gezogen und das Geschäft dicht gemacht. Die Deutschen setzten auf Gold in jeglicher Form – Münzen oder Barren, Gewichtsklasse völlig egal, jeder ist froh, überhaupt noch etwas abzukriegen von der heiß begehrten Ware.

Im August 2015 nahmen die Anlage-Experten der Kölner Privatbank Sal. Oppenheim Gold als Anlageklasse aus dem Bestand und waren damit nicht allein. Andere Investoren und Hedgefonds wandten sich ebenfalls vom Gold ab. Der Goldpreis für eine Feinunze war damals innerhalb von zwei Monaten von über 1.200 US-Dollar auf unter 1.100 Dollar gefallen. Er erholte sich daraufhin zwar erstmal wieder, doch im Dezember 2015 folgte das historische Tief mit knapp 1.050 US-Dollar.

Aus heutiger Sicht schien dies ein Fehler gewesen zu sein. Inzwischen hat sich der Goldpreis nämlich wieder erholt. Ob er jemals wieder seinen Höchststand von 1.900 US-Dollar aus dem Jahr 2011 erreichen wird, ist fraglich. Aber der Abwärtstrend scheint gestoppt zu sein.

Gold als Krisenwährung? Durchaus. Denn die negative Meinung über eine Investition in den glänzenden Rohstoff hatte vielfach gar nichts mit dem Gold selbst zu tun. Vielmehr hatten einige Experten das Ende der Nullzinspolitik in den USA erwartet und damit steigende Zinsen bei klassischen Anlageformen – ein Vorteil gegenüber dem Gold, auf das es weder Zinsen noch Dividenden gibt. Doch die US-Notenbank Fed hat die Zinsen nicht erhöht. Allerdings ist der Dollar gegenüber dem Euro weiterhin sehr stark und das Edelmetall für Europäer daher teurer.

Dennoch: Gold ist und bleibt eine Krisenwährung und derzeit allemal sicherer als beispielsweise die lange als risikolos beworbenen Staatsanleihen.

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