Finanzkrise – Hintergründe, Fakten und Ratschläge

Neuer Umgang mit Agrarrohstoffen oder Hungerkrisen

Agrarrohstoffe sind mehr gefragt, denn je. Asiatische und arabische Länder haben mit Abstand den höchsten Bedarf, um den Nahrungsmittelbedarf ihrer wachsenden Bevölkerung zu decken. Dabei haben diese Länder nun ganz neue Wege für sich entdeckt. Sie pachten Agrarflächen auf dem ganzen Globus.

Ein imposantes Beispiel liefert der südkoreanische Handelskonzern Daewoo Logistics. Der Konzern hat auf Madagaskar 13000 Quadratkilometer Ackerfläche für 99 Jahre gepachtet. Diese Fläche entspricht etwa der Größe des Bundeslandes Schleswig-Holstein.

Daewoo möchte dort Mais und Palmöl anbauen und rechnet mit einer Jahresproduktion von vier Millionen Tonnen Mais und einer halben Million Tonnen Palmöl. Hierbei handelt es sich um den größten Vertrag dieser Art. Arabische Staaten planen hingegen Flächen in Afrika, der Ukraine oder Zentralasien zu mieten oder zu kaufen. Experten warnen vor einer aufkommenden „Neokolonialisierung“, wobei eindeutige Vorteile auf Seiten der unterentwickelten Länder bestehen. Nicht nur die finanziellen Vorteile werden gesehen, sondern das bisher brach liegende Ackerland könnte wieder bestellt werden, was sich positiv für eine spätere Nutzung auswirken würde. Zudem werden Arbeitsplätze geschaffen, die in diesen Ländern auch dringend nötig sind. Geholfen wäre damit beiden Seiten, man kann also von einem Deal auf Gegenseitigkeit sprechen.

Japan führt längst landwirtschaftliche Produkte ein, anstatt diese selbst anzubauen. Der Import wäre viel günstiger, als der eigene Anbau, daher profitiert Japan in hohem Maße von der Globalisierung.

International wird also fleißig mit der Globalisierung als großes Plus in Bezug auf landwirtschaftliche Produkte gearbeitet. Aber wie sieht es in Deutschland aus? Wie viel wird importiert und wie viel könnte man auch selbst anbauen und so effektiver die eigene Landwirtschaft nutzen und fördern? Die deutschen Landwirte haben sich bereits organisiert, um dem Klimawandel und der Finanzkrise möglichst gut entgegentreten zu können.

Zum einen haben bereits einige Landwirte angefangen, ihre Anbauflächen zu teilen. Mit dem Leitgedanken, dass in einer Gemeinde nicht das gleiche Produkt mehrmals angebaut wird, sondern lediglich in der nachgefragten Menge. Dafür könnte man die übrigen Ackerflächen für neue Produkte nutzen und somit die Effizienz steigern.

Desweiteren wäre so eine Hand-in-Hand-Bearbeitung möglich und somit eine bessere Auslastung der Landwirtschaft, was langfristig wieder zu einer besseren Wirtschaftlichkeit und weniger Nebenerwerbstätigkeiten der Landwirte führen könnte. Diese Idee steckt allerdings noch in den Kinderschuhen, könnte aber für die Landwirtschaft einen neuen Aufschwung bedeuten.

Desweiteren haben einige bayerische Gemeinden schon eine regionale Währung eingeführt, um die Produkte in der Region besser zu fördern und den Import möglichst gering zu halten. Dabei bleibt diese Währung natürlich innerhalb der Region und steigert somit die eigene Wirtschaft, hält diese am Laufen und stabilisiert Arbeitsplätze. Dieser Gedanke ist sogar in Bezug auf den Klimawandel äußerst effektiv und nachahmenswert, denn dadurch werden Transportwege kurz gehalten, da die Produkte aus der Region wieder attraktiver werden. In diesen Gemeinden wird mit gutem Beispiel voran gegangen.